Plädoyer für einen Wandel in der Corona-Politik

Seit Beginn der Pandemie beobachte ich in Deutschland eine Mechanik von Verwirrung, Rechthaberei und Anordnungen, wenn es kritisch wird. Was mir fehlt ist eine freundliche, offene, wohlwollende und zugewandte Kommunikation von den Entscheidungsträgern.


Ich vermute, hier liegt einer der Gründe für die niedrige Impfquote. Viele Menschen haben kein Vertrauen und das kann ich gut verstehen. Die Diffamierung und Stigmatisierung von Impfgegnern oder Impfskeptikern ist aus meiner Sicht unerträglich und die Gleichschaltung der öffentlichen Medien zu diesen Themen erinnert mich an totalitäre Gesellschaftssysteme. Heute kann sich scheinbar kein Journalist in den großen Medien leisten, eine kritische Haltung zu den Corona Maßnahmen einzunehmen. Es droht der Verlust des Jobs. Ähnliche Tendenzen zeigen sich im Justizsystem mit zahlreichen fragwürdigen Entscheidungen.


So organisieren sich die Skeptiker in sogenannten alternativen Medien. Die Meinungen verhärten sich und die Polarität in der Gesellschaft nimmt zu.
Dieses Vorgehen ist nicht alternativlos. Ein Blick nach Schweden zeigt, dass eine Regierung, die die Bevölkerung als mündige Bürger begreift, auch in einer pandemischen Lage erfolgreicher sein kann als Deutschland.
„Ich denke, das war der zentrale Punkt“, zitiert der SWR Anders Tegnell [Schwedens Chef-Epidemiologe] „Wir haben von Anfang an gesagt: Das hier wird ein Marathon und kein Sprint. Deswegen brauchen wir Maßnahmen, die über sehr lange Zeiträume funktionieren. Wir haben nie daran geglaubt, dass dieses ständige Öffnen und Schließen der Gesellschaft funktioniert. Uns war klar, dass das zu viele negative Effekte mit sich bringt.“
Quelle: https://www.swr.de/swr2/wissen/corona-in-schweden-deshalb-gibt-es-noch-keine-vierte-welle-100.html
Die aktuelle Situation in Schweden: https://schweden.io/covid-19-vergleich-schweden-deutschland/

Ich wünsche mir von unseren Entscheidungsträgern die Mechanik von Verwirrung, Rechthaberei und Anordnungen aufzugeben. Etwas Demut wäre aus meiner Sicht angemessen. Nach anfänglichen Erfolgen scheint der deutsche Weg, im europäischen Vergleich, nicht der optimale Weg zu sein. Und vielleicht perspektivisch bedeutsamer, dieser Weg opfert Grundrechte, spaltet die Gesellschaft schürt Misstrauen in einen Staat, der in vielerlei Hinsicht auf Vertrauen angewiesen ist.

Eine Impfpflicht im Zusammenhang mit Corona halte ich für einen Verstoß gegen unsere Grundrechte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine solche Pflicht mit demokratischen Mittel durchsetzbar ist.

Dirk Opdenplatz, 24.11.2021