Showrooming: im Laden ansehen und online kaufen

Viele Einzelhändler sehen darin eine Unsitte. Doch die Zahlen, die heute in Lead-Digital veröffentlicht wurden, machen klar, dass man den Trend nutzen muss – er lässt sich nicht wegdiskutieren. Potentielle Kunden deswegen zu verurteilen macht ebenfalls keinen Sinn. Im Beitrag http://www.lead-digital.de/aktuell/e_commerce/showrooming_junge_kennen_keine_skrupel, steht: „Ein Viertel der jüngeren Erwachsenen (Altersgruppe 18 bis 34 Jahre) bekennt sich dazu, . . . direkt nach dem Testen . . . das Produkt dann via Smartphone online bestellt zu haben.“ Der Behauptung zugrunde liegt eine Analyse, welchen Weg 275000 Online-Käufer von Modeartikeln zu ihrem Produkt eingeschlagen haben (Customers Journey). Einer Umfrage zufolge soll das „ . . . meist (zu 67 Prozent) ohne schlechtes Gewissen“ geschehen. In anderen Käufergruppen sei die Scham größer, doch ändere sie nichts am Kaufverhalten.

Auch wir glauben, dass es wenig Sinn macht, das Verhalten von potentiellen Kunden zu kritisieren oder gar zu stigmatisieren. Nicht viel besser erscheint es mir allerdings, die Hilflosigkeit in dieser Frage mit abstrakten Anglizismen zu beantworten: „… direkt vor Ort mit Push-Nachrichten ansprechen oder im Nachgang beispielsweise über Retargeting oder Mailing-Aktionen für sich gewinnen.“ Push-Nachrichten benötigen die Zustimmung des Empfängers, wie Retargeting in der analogen Welt funktionieren soll ist mir nicht klar, für Mailing-Aktionen benötigt der Händler ebenfalls eine Zustimmung und die Adressdaten des potentiellen Kunden. Wir hingegen bieten dem stationären Handel E-Commerce Lösungen, die streng nach den Bedürfnissen des jeweiligen Marktes entwickelt wurden. Sie stellen dann eine kostengünstige Ergänzung zu den übrigen, möglichst gut gepflegten Distributionswegen der Händler dar und sind leicht zu etablieren. 300 mittelständische Unternehmen machen davon bereits Gebrauch.

Konstruktive Lösungen in dieser Frage finde ich außerdem in Konzepten wie Emmas Enkel, http://www.emmas-enkel.de. Daran beteiligt sich – wie gestern veröffentlicht wurde – die Metro mit 15 Prozent, was meine Einschätzung bestätigt. Das Portal sagt in „Über uns: Tante Emma im Internet, ein iPad in Tante Emmas Guter Stube, ein Onlinesupermarkt oder das freundliche Gesicht hinter der Ladentheke“ Ähnliche Lösungen finden sich auch im sogenannten „Virtual Shelf“ bei ElectronicPartner, das in diesem Video recht gut erklärt wird. www.youtube.com/watch?v=wvQVoTsOONA [do]

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